Basel/Aarau, 9. September 2021
Medienmitteilung Schweizer Tierschutz STS
AUFGEGABELT: TIERWOHL IN DER GEMEINSCHAFTSGASTRONOMIE
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(Lead) Beim Lebensmitteleinkauf für die Gemeinschaftsgastronomie kommt dem
öffentlichen Sektor, den Beschaffungsstellen in Gemeinden, Städten und
staatsnahen Betrieben, eine Vorbildfunktion zu. Wie weit werden sie dieser
Verantwortung gerecht? Wie gewichten sie Nachhaltigkeit und Tierwohl in
ihren Beschaffungskriterien? Das Kompetenzzentrum Nutztiere des Schweizer
Tierschutz STS befragte dazu die grössten Schweizer Städte und einzelne
staatsnahe Betriebe. Die Resultate sind teils erfreulich, teils
ernüchternd.
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(Text) Rund die Hälfte von Fleisch, Eier und Milch werden in der Schweiz
ausser Haus verzehrt, ein grosser Teil davon in der
Gemeinschaftsgastronomie, in Kantinen, Mensen in Betrieben, Gesundheits-,
Pflege- und Bildungsinstitutionen. Hochrechnungen, ausgehend von einer im
Auftrag des Schweizer Tierschutz STS durchgeführten DemoSCOPE-Befragung
zeigen: Durchschnittlich 1,3 Mio Menüs wurden vor der Corona-Pandemie
täglich in der Gemeinschaftsgastronomie konsumiert. Als ein Segment der
Ausser-Haus-Verpflegung beeinflusst die Branche somit massgeblich das
Essverhalten von Gästen jeden Alters.
Der STS wollte wissen, wie innovativ, nachhaltig und tierfreundlich die
Beschaffungspraxis von Anbietern von Gemeinschaftsgastronie, von
Gastro-Grosshandel und von Beschaffungsstellen im öffentlichen Sektor ist.
Die Resultate zur Befragung grösserer Städte und von staatsnahen Betrieben
reichen von Top bis NoGo.
Von Top bis NoGo: Die Resultate
Top: Die Stadt Zürich geht dank bereits sinnvollen Vorgaben für den
zentralen Einkauf mit gutem Beispiel voran. Eine Auswertung von
Einkaufsdaten ist bereits heute über weite Teile möglich und wird weiter
verbessert. Ähnlich die Universität Basel, welche in Zusammenarbeit mit
ihrem Caterer SV Group alle wichtigen Daten zu tierfreundlichem Einkauf
erfasst und überprüft.
OK: Lausanne, in beschränktem Mass auch Genf, lassen ihren Einkauf durch
die externe Firma Beelong überprüfen. Die Auswertungen haben noch
begrenzte Aussagekraft betreffend Tierwohl, zeigen jedoch bereits
erkennbare und auswertbare Bemühungen.
Uncool: Die Stadt Winterthur und die SBB verweisen für Auswertungen auf
ihre jeweiligen Caterer Menu and More bzw. ZFV-Unternehmungen, wissen
selber aber nicht Bescheid.
NoGo: Keinen Plan haben schliesslich die Städte Basel und Bern, welche
uneinheitliche Vorgaben im Rahmen von Ausschreibungen haben und diese
bisher in keiner Weise kontrollieren oder auswerten können.
Eine Sonderstellung nimmt die Schweizer Armee ein. Diese hat klare,
kontrollierte Vorgaben betreffend Schweizer Herkünfte. Darüber
hinausgehend sind die Einkäufe aktuell aber nicht auswertbar.
Will man den Nutztierschutz auch über den Einkauf der
Gemeinschaftsgastronomie fördern, müssen die öffentlichen Nachfrager noch
kräftig nachbessern. Der Schweizer Tierschutz STS wird mit regelmässigen
Erhebungen die Entwicklung verfolgen und seine Beobachtungen
veröffentlichen.
Mehr Information
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STS-Recherche «Einkaufskörbe der Gemeinschaftsgastronomie»:
essenmitherz.ch/gastronomie/
Für Rückfragen
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Cesare Sciarra, Geschäftsführer Kompetenzzentrum Nutztiere
Schweizer Tierschutz STS
Telefon 062 296 09 71 / 076 326 02 66
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STS-Medienmitteilungen online
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